Letzte Woche Freitag haben zwei Damen vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten einen Fachvortrag gehalten. Das Thema hierzu war Stereotype und Diversität. Als Einstieg haben wir eine kleine Übung gemacht, jeder von uns hat vier Karten, mit verschiedenen Farben und Informationen darauf bekommen. Wir sollten zu dieser Person werden, uns einen Namen, ihr Aussehen, ihre Kleiderwahl, ihren jetzigen Wohnort und ihr jetziges Wohnverhältnis ausdenken. Nachdem jeder seine Person verinnerlicht hat, sind wir auf den Hof gegangen und haben uns alle in eine Reihe gestellt. Dann wurden Fragen gestellt. Könnten sie in der jetzigen Situation ein Kind adoptieren? Könnten sie ohne Bedenken einen Kredit beantragen? usw. Bei jeder Frage, die wir mit Ja beantworten konnten, sollten wir einen Schritt nach vorne gehen. Bei Fragen, die mit Nein, vielleicht oder weiß nicht beantwortet wurden, sollten wir stehen bleiben. Als alle Fragen gestellt wurden und jeder seinen Platz besetzt hat, wurden noch weitere Fragen gestellt. Alle die Männer waren, sollten die Hand heben, danach alle, die über 50 sind, welche Personen auf dem gelben Zettel eine Einschränkung hatten, wer einen deutschen Pass hat, etc. Es gibt bei jedem unterschiedliche Merkmale die zusammen spielen und auch nur ein deutscher Pass garantiert nicht, direkt nach vorne preschen zu können.
Danach wurde noch darüber gesprochen, bzw. die Frage gestellt, was diese Übung unserer Meinung nach mit der Gesellschaft zu tun hat & was es damit zu tun hat, dass die 2 Damen heute hier sind. Vieles hat mit Vorurteilen und Klischees zu tun. Eine Person wird auf ein Merkmal reduziert – Schwarz, Homo, Frau – das wird naturalisiert – Hautfarbe, sexuelle Orientierung und Geschlecht.
Der Mann von der einen Dame ist Botaniker, erzählte sie uns. Bevor sie ihn kannte und sie zB. in einem Zug gefahren ist, war alles einfach nur grün draußen. Wenn sie jetzt beim Zug fahren aus dem Fenster schaut, dann weiß sie, wenn Weiden oder Pappeln zu sehen sind, dann muss in der Nähe Wasser sein, weil diese nur in der Nähe von Bächen, Seen oder Flüssen wachsen.
Und zum Schluss noch ein Goethe Zitat – Man sieht nur, was man weiß –