In dem Fach Infografik ist unsere Semester-übergreifende Aufgabe, eine Broschüre mit ungefähr zwölf Infografiken zu erstellen. Das Thema durften wir uns aussuchen, mit der Bedingung, dass es einen (für uns) emotionalen Wert hat. Ich habe mich für Frauenfußball entschieden.
Jeder, der halbwegs Fußball-interessiert ist, weiß das Männerfußball beliebter ist, als Frauenfußball. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wieder. Welche Zahlen, fragt ihr? Na, so ziemlich alle.
Wusstet ihr, zum Beispiel, dass der teuerste Transfer beim Männerfußball, der von Neymar Jr. war? Neymar wechselte in der Saison 2017/2018 für sage und schreibe 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris-Saint-Germain. Bei den Frauen war der teuerste Transfer, der von Pernille Harder. Die Kapitänin der dänischen Nationalmannschaft wechselte 2020 für 350 Tausend Euro vom Vfl Wolfsburg zu Chelsea.
Während im Frauenfußball nicht mal ansatzweise an der 500-Tausend-Euro-Marke gekratzt wird, geschehen bei den Männern Transfers im 200 Millionen Bereich. Aber nicht nur bei den Spieler-Transfers, sondern auch in anderen Gebieten unterliegen die Frauen, zumindest was die Zahlen angeht, deutlich. Diese sind Beispielsweise: Gehälter, Zuschauerzahlen oder Fernsehgelder. Fragt sich nur, warum?
Ich kann mir bei dieser Frage nur den Kopf zerbrechen. Liegt es tatsächlich nur am Geschlecht und der Voreingenommenheit vieler? Ich meine, was die Qualität des Spiels angeht, ist Frauenfußball doch mindestens auf einer Augenhöhe mit Männerfußball und es gibt so viele Eigenschaften, die den Frauenfußball attraktiv machen. Allein der Fakt, dass bei einem harten Foul eine Frau nach nur kurzer Zeit wieder auf beiden Beinen steht und weiter machen kann, sagt doch schon so viel aus. Bei den Männern wird sich erst mal zehn Minuten lang auf dem Boden gewälzt, um sich mit Eispacks, Globuli trösten zu lassen. Drei Mal dürft ihr raten, wer mehr (und längere!) Spielunterbrechungen auf dem Konto hat.
Auch wenn Frauenfußball nur von wenigen wirklich verfolgt wird, gewinnt es dennoch an Popularität, besonders, was den jüngeren Teil unserer Bevölkerung angeht. Mittlerweile wurden sogar Rekorde bei den Zuschauerzahlen gebrochen. Das Camp Nou in Barcelona (Kapazität: 99.354 Plätze) war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Auch für die kommende Europameisterschaft im Juli, in England, ist das Finale im Wembley Stadium schon komplett ausverkauft.
Ich finde auf jeden Fall, dass es sich lohnt, Frauenfußball eine ehrliche Chance zu geben.