Designstudentin baut einen riesigen Tampon
Ein Tampon für Schulbildung – In Indien nimmt jedes vierte Mädchen ab der ersten Periode nicht am Schulunterricht teil. Uns kaum vorstellbar, haben viele Frauen in Indien noch immer keinen Zugang zu Hygieneartikeln.
Um auf dieses Thema hinzuweisen, baute ich einen übergroßen Tampon, der in einem gut besuchten Park platziert wurde und auf das Leiden der Mädchen und Frauen hinweisen und Passanten für dieses Thema sensibilisieren und aktivieren soll. Der Tampon wurde aus mehreren Schichten Pappe, Draht und Gips angefertigt und im Anschluss lackiert und mit einer Folie auf dem der Informationstext steht gestaltet. Außerdem bohrte ich ein kleines Loch, durch den ein für den Tampon typisch blaues Bändel (in Form von einem von mir gefärbten und geflochtenem Abschleppseil) herausschaut.
Da das Thema Menstruationsblutung nicht nur in Indien noch immer tabuisiert wird, war es mir wichtig unter den Passanten auch Männer zu finden, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Überraschend viele Passanten fuhren langsam mit dem Auto, stiegen vom Fahrrad ab oder nahmen einen Umweg um sich den Tampon anzuschauen. Kinder riefen ihren Eltern zu dass dort ein Tampon liegt und aus anfänglichem Zögern entstanden schnell interessante Gespräche. Familien, Männer und Frauen jeden Alters waren überrascht und erschrocken über die Zustände mit denen die Frauen in Indien tagtäglich zu kämpfen haben.
Mit der Platzierung des Tampons im Park war allerdings noch nicht Schluss. Auch auf dem Weg zum Auto lief ich mit dem 1,50 m langen Gebilde an Menschen vorbei und stolperte mit dem Riesenobjekt sogar ausversehen in ein Hochzeitsvideo.
Obwohl anfangs viel schief lief, endete das Projekt positiver als gedacht. Einige der Passanten erfragten sofort Möglichkeiten helfen und spenden zu können und lobten die European School of Design für solch tolle Projekte.
